In Deutschland ist eine Baugrunduntersuchung keine zwingende Vorschrift. Von Immobiliensachverständigen wird eine solche Untersuchung als einer der ersten Bauplanungsschritte immer empfohlen. Die Ergebnisse einer Bauuntersuchung sind ausschlaggebend, wenn es darum geht, herauszufinden, ob auf einem Grundstück die geplante Art von Gebäude gebaut werden kann. Wenn dies der Fall ist, ergeben sich die notwendigen Bedingungen ebenfalls aus dem Baugrundgutachten, welches aufgrund der Baugrunduntersuchungen erstellt wird.

Eine Baugrunduntersuchung gibt Aufschluss über die bodenmechanischen Eigenheiten, den Aufbau des Baugrunds, das Setzungsverhalten und die Tragfähigkeit. Darüber liefert ein Baugrundgutachten Erkenntnisse zum Vorkommen von Grundwasser sowie eventuell benötigter Bodenverbesserungen. Das Gutachten liefert zudem Kennzahlen, die für die Art und Bemessung des Fundaments entscheidend sind. Es erfolgt auch eine Prüfung, inwieweit Oberflächenwasser im Erdreich versickern kann.

Die benötigten Daten werden durch Baugrundbohrungen und Baugrundsondierugen gewonnen. Gegebenenfalls werden auch bodenmechanische Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Natürlich müssen solche Bodenbegutachtungen von einem erfahrenen Ingenieurgeologen geplant und übernommen werden. Ein solches Baugrundgutachten ist in jedem Fall wichtig.

Baugrunduntersuchung zur Absicherung des Hausbaus

Ein qualifiziertes Baugrundgutachten ist für eine belastbare Planung und solide Kostenübersicht unverzichtbar. Für die Festlegung der notwendigen Untersuchungen spielt die Historie des Baugrundstücks und der näheren Umgebung eine entscheidende Rolle. Besonders wichtig wird eine Bodenuntersuchung, wenn sich auf dem Baugrundstück früher ein Industriebetrieb befunden hat. Hier könnte der Boden mit Erdöl, Chemikalien oder Auffüllungen belastet sein. Entsprechende Untersuchungsergebnisse können über unbekannte Kostenrisiken Klarheit bringen. Der Bauherr kann eine Baugrunderkundung in Auftrag geben, um die entsprechenden Erkenntnisse zu erhalten. Zwingend erforderlich für die Bemessung der Bodenplatte bzw. der Fundamente ist die Baugrunduntersuchung. Ohne verlässliche Zahlen kann kein Statiker Fundamente berechnen und Bodenplatten bemessen.

Geotechnische Kategorien einer Baugrunduntersuchung

Drei verschiedene geotechnische Kategorien werden nach DIN 4020 als Gliederung der Ergebnisse einer Baugrunduntersuchung verwendet. Die erste Kategorie umfasst die niedrigsten geotechnischen Ansprüche. Gebäude können auf einem in Klasse 1 klassifizierten Boden auf einem ebenen, tragfähigen Untergrund errichtet werden, sofern kein Einfluss auf die Umgebung und das Grundwasser genommen wird. Kategorie 3 umfasst Gebäude mit komplizierten Konstruktionen und problematischem Baugrund. Unter Kategorie 2 fallen sämtliche Bauvorhaben, die nicht unter die anderen Kategorien fallen.

Baugrunduntersuchung vom Fachmann

Erfahrene Sachverständige erkennen häufig schon im Vorfeld einer Baugrunduntersuchung, ob ein problematischer Boden zu erwarten ist. Ein Kennzeichen könnte schon ein vermeintlich idyllischer Ortsteil- oder Straßenname sein. Grundsätzlich kann jedem Bauherrn nur geraten werden, einen Experten für die Baugrunduntersuchung hinzuzuziehen.

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